Mützen und Decken für 52 Kindergärtler

Der Halbtageskindergarten in Raducaneni betreut in drei Klassen 52 Kinder zwischen vier und sechs Jahren. Gestern erhielten diese Kinder im Osten Rumäniens je eine Wolldecke und eine Mütze aus Freienbach.

CarElvetia richtete vor über zehn Jahren zwei Kindergärten in Raducaneni ein. Einerseits ist dies ein Ganztageskindergarten, in dem die Kinder bis 18 Uhr betreut werden, damit die Eltern arbeiten gehen können. Hier erhalten die Kleinen jeden Tag mindestens eine warme Mahlzeit, können in den bereitgestellten Bettchen nach dem Mittag schlafen und finden vor dem Haus einen vielfältig eingerichteten Spielplatz.

Als meine Eltern 2005 diesen Kindergarten ein weiteres Mal besuchten, wurden sie von Käthe und Röbi Meier aus Freienbach begleitet. Sie brachten eine grosse Lieferung selbstgestrickte Deckchen für die Bettchen, aber auch viele Mützen, Handschuhe und einiges mehr mit, und die Deckchen sind heute noch im Einsatz.

Die Kinder im Halbtageskindergarten in Raducaneni freuen sich über die Deckchen und die Mützen von Käthe Meier.

Abwechslung von zuhause

Nebst dem grossen Kindergarten hat CarElvetia auch einen kleineren Halbtageskindergarten eingerichtet. Hier werden weitere 52 Kinder auf den Schuleintritt vorbereitet. Sie lernen lesen und schreiben, sollen die Zahlen kennenlernen, und teilweise bringt ihnen die indonesische Steyler-Schwester Anzilde bereits ein bisschen Englisch bei. „Viele Kinder leben in einem zerrütteten Zuhause und erfahren nicht viel Freude. Meistens hat es damit zu tun, dass ein Elternteil oder beide alkoholabhängig sind“, erklärt die Kindergartenleiterin Anna Rusu. Sie leitet den Kindergarten seit drei Jahren mit grossem Einsatz. Es sei ihr wichtig, den Kindern einen Ort zu bieten, an dem sie ungestört spielen und die Sorgen von zuhause vergessen könnten. „Und wichtig ist mir auch, dass ich und meine zwei Kolleginnen immer mit einem Lächeln im Gesicht bei der Arbeit sind, damit die Kinder etwas Freude erfahren“, sagt Anna. Und so versucht sie täglich, immer mehr Eltern dazu zu bewegen, ihre Kinder regelmässig zum Unterricht zu schicken, denn sie sehe den Fortschritt schon nach kurzer Zeit. „Kinder, die regelmässig erscheinen, blühen bei uns richtig auf und kommen sehr gerne“, erzählt Anna.

Käthe Meier aus Freienbach (rechts) verteilt die selbstgestrickten Deckchen im Halbtageskindergarten in Raducaneni.

Strahlende Kinderaugen

Auch diese Reise ist wieder von Käthe und Röbi Meier begleitet. Sie folgten uns mit einem Bus, den sie zusätzlich noch selber mit Hilfsgütern vollgeladen haben. Auch wieder mit dabei haben sie selbstgestrickte Deckchen und Mützen, zum grössten Teil von Käthe selbst gestrickt.

Die Freude bei den Kindern ist riesig, als jedes eine eigene Decke erhält und anschliessend eine Mütze aussuchen kann. Auf jeden Fall scheint dies wichtiger zu sein, als das Schoggistängeli, welches mein Vater ebenfalls verteilt.

Morgen berichten wir über den Spital in Raducaneni, über eine Familie, die seit Jahren von CarElvetia unterstützt wird, und über den Einkauf für ein Sozialzentrum.

Weitere Photos zur Reise sind in dieser Gallerie abgelegt.