Was: Druckverlust bei Schnee und Eis – und -20 °C
Fahrzeug: Volvo V70 Kombi
Wann: Winter 2006
Wo bemerkt: Bei Gasthaus in Gura Humorului / Bucovina
Wo repariert: 320 Kilometer später in Baia Mare
Auf dem Rückweg aus Ostrumänien stellten wir nach der Uebernachtung in Gura Humorului kurz nach dem Start einen Luftverlust im vorderen rechten Reifen fest. Dieser Ort liegt in der Bucovina, der bewaldeten Hügelzone an der Nordgrenze Rumäniens. Bei einer Tankstelle im nächsten grösseren Ort untersuchten wir den Reifen ohne Resultat. Ein Angestellter versuchte mit dem eingefrorenen Druckluftspender etwas zu pumpen – mit gegenteiliger Wirkung! Unser heutiges Tagseziel, die Stadt Baia Mare, war noch ca. 300 Kilometer weg. Um wenigstens die Chance zu wahren, unterwegs eine Tankstelle oder Werkstätte zu finden, umfuhren wir die Nordkarpeten mit den drei einsamen Pässen grossräumig. Wir konnten zwar den Druckverlust nicht beheben, aber alle 30-50 Kilometer etwas “nachpumpen” lassen. Vielerorts funktionierten die Geräte zwar nicht (Eis,Schnee etc.) aber wir gelangten gegen Abend doch nach Baia Mare. Aus früheren Aufenthalten in dieser Stadt wusste ich, dass wir hier eine geeignete Werkstätte finden würden. Als das Rad demontiert war erblickten wir rasch den Grund des Luftverlustes: Ein spitziger Stein hatte sich ich in eine Rille des Pneus gebohrt! Nach getaner Arbeit in Baia Mare auf den Weg in Richtung Westen, und überhaupt seither, fährt bei uns immer die Aufmerksamkeit auf Reifendefekte* mit.
*Was leider auf den nächsten Fahrten immer wieder vorkommt!
Was: Plattfuss bei 40 °C im Schatten
Fahrzeug: Volvo V70 Kombi
Wann: August 2008
Wo: Bachbett-artige Nebenstrasse in der Republik Moldawien
Geladene Waren: Dessert für 150 Personen
Wie ist es dazu gekommen?
Bei unserem Aufenthalt in Ostrumänein im August 2008 wurden wir zur Weihe eines neu aufgebauten Kirchleins in die Republik Moldawien eingeladen. Ein grosser Teil der Verpflegung für die ca. 150 Gäste wurde von Ordensschwestern in Rumänien vorbereitet. Mit zwei Ordenschwestern und viel Gerätschaft fuhren wir in die besagte kleine Stadt in Norden von Chisinau. Man sagte uns, dass es am Stadtrand, wo wir in einem kleinen Häuschen wohnten, offenbar etwas unsicher sei! Deshalb empfahl man uns, unser Auto während der Nacht im Hof zwischen der Kirche und dem Pfarrhaus einzuschliessen. Die Tatsache, dass sich exakt vis-a-vis das Hauptder Polzei befand, gab uns zusätzliche Sicherheit. Als nun am nächsten Tag nach der feierlichen Weihe der Kirche alle Gäste verpflegt worden waren, war die Stunde meines Einsatzes gekommen: Ich hatte die vorbereiteten Desserts, welche in “unserem” kühlen Häuschen lagerten, zu holen. Unser Volvo quoll über von Kuchen, Torten und weiteren Süsspeisen. Dafür hatten viele Frauen in ihren winzigen Behausungen geschuftet und geschwitzt!
Wegen der Löcher und Steine in der Naturstrasse, sowie der heiklen Ladung konnte ich sowieso nur im Schrittempo fahren. Aber jetzt, mit dem beladenen Auto, ging fast nichts mehr! Also hielt ich an und ging um das Auto herum. Da sah ich den platten Pneu – Seitlich aufgschlitzt! Also war der nächtliche Parkplatz doch nicht so sicher.
Sofortmassnahmen: Sofortiges Organisieren eines Fahrzeuges zum Transport der Desserts und Wechsel des defekten Reifens gegen das Notrad. Bei der erwähnten Temperatur und dem holprigen Untergrund eine ganz spezielle Sache! Nach Rückfragen bei vielen Bekannten (und Unbekannten) erhielt ich keine Angaben über einen Pneuhändler in der Gegend. Also fand ich mich schon halb damit ab, den Rückweg (200 km) nach Ostrumänien am nächsten Tag mit dem Notrad (und sehr langsam) in Angriff nehmen zu müssen. Als ich aber bei der Wegfahrt in einer Seitengasse eine Pneureklame erblickte, begann mein Herz höher zu schlagen. Ein paar untätige junge Männer sassen vor der Werkstatt und musterten ungläubig unseren schräg daherfaherenden Volvo. Das Problem war erkannt und es begann ein reges Suchen nach der geeigneten Reifendimension. Jemand hat aber immer einen Verwandten oder Bekannten der weiss wo oder wer… Und so kam nach fast zwei Stunden dieser Jemand mit zwei passenden Pneus von irgendwoher. Nach weiteren 30 Minuten konnten wir unsere Rückfahrt nach Rumänien mit zwei tadellosen neuen Reifen fortsetzen!
Was: Zwei Mal platt am gleichen Tag
Fahrzeug: Volvo XC 60
Wann: Anfang September 2012
Wo: Um 14 Uhr in Roman bei 35° C und abends in Iasi
Anlässlich: Zügleten und Lebensmitteleinkauf
Wir waren schon ein paar Tage in Raducaneni. Am Montag helfen wir bei einer “Zügleten” mit. Als unser Auto eigentlich voll beladen ist kommen noch einige Kistli Früchte, Käse und andere Frischprodukte dazu. Weil landwirtschaftlich Produkte i nden Städten rar und teuer sind, bringt man möglichst Vieles vom Land mit. So fahren wir die 150 Kilometer bis nach Roman. Fürs Helfen werden wir zum Mittagessen eingeladen und wolle naber rasch wieder zurück fahren da wir zum Schulbeginn in Iasi noch einige Einkäufe zu tätigen haben. So schnell geht das aber nicht denn der vordere Reifen links ist total platt! Offensichtlich haben wir bei der Entsorgungsstelle (so etwas gibt es wirklich in dieser Stadt) einen Nagel eingefangen. Unter unseren Bekannten wird eifrig ein möglicher Helfer oder eine Werkstätte gesucht. In der Zwischenzeit demontiere ich das Rad und suche ein schattiges Plätzchen. Ein junger Mann mit einem VW Golf holt mich mit dem Rad ab und fährt ca. 2 Kilometer zu einer sehr abenteuerlichen Werkstätte. Bald hat man den Nagel vom Entsorgungsplatz gefunden und entfernt. “Das Flicken sei eine einfache Sache aber zu Hause in der Schweiz müss ich den Flick nochmals kontrollieren lassen” beschied man mir bevor ich mit dem Rad zur Montage zurück gebracht werde. Soweit kam es aber nicht: Denn bereits als ich den Wagen zwei Stunden und 100 Kilometer später nach den Einkäufen ausserhalb von Iasi beladen hatte und wegfahren wollte, war der gleiche Reifen schon wieder auf den Felgen. Die dort nahen Werkstätten waren aber schon geschlossen weshalb ich das Notrad montieren musste. Nach ca. 5 Kilometern und mehreren erfolglosen Anläufen bei weiteren Werkstätten fand ich nach 18 Uhr in einer grossen Garage den noch anwesenden Autoverkäufer. Und wieder ging das positive Prozerdere los: Ein Bekannter seines Cousin kennt einen Reifen-Importeur. Er fragt telefonisch an, ob die benötigte Reifendimension vorhanden sei. Da dem so ist stellen sich als nächstes die Fragen: Gibt es zum Lager am Abend noch Zutritt und wer montiert die Reifen?
Mit der mündlichen Erklärung des Lagerortes (in der 300′000-Einwohner-Stadt) und einer Telefonnummer für den Notfall machen wir uns (immer noch mit dem Notrad) auf die Suche. Obwohl ich die Stadt einigermassen gut kenne, war der beschriebene Ort für mich nicht auffindbar da mehrere Punkte auf die Beschribung zutreffen konnten. Auf meinen Anruf hin holte mich ein Mann ab und lotste mich zu einem Hinterhof. Dieses Lager befindet sich extakt vis-a-vis einer Kirche mit Sozialzentrum die ich von verschiedenen Unterstützungen her sehr gut kenne!
Extra aufgebotene Leute nahmen dem Pneuwechsel vor und wir konnten uns kurz nach 7 Uhr abends auf dem Heimweg nach Raducaneni machen.
Uebrigens: Aktuell ein halbes Jahr später waren wir sehr froh über die Kenntnis dieser Adresse!
Was: Plattfuss im Stadt-Zentrum
Fahrzeug: Volvo XC 60
Wann: Ende Februar 2013
Wo: Hotel-Parkplatz
Witterung: Kalt mit schneebedecktem Boden
Vor drei Tagen sind wir in Schänis losgefahren. Heute Nachmittag hatten wir in Roman noch verschiedene Hilfsgüter zu entladen und platzieren. Weil es schon dunkelte beschlossen wir in der Stadt Iasi zu übernachten und, wenn möglich, an diesem Abend noch einen Besprechungstermin zu organisieren und wahrzunehmen. Den Parkplatz unseres, immer noch gut gefüllten, Autos konnten wir von unserem Zimmer aus sehen. Offensichtlich hat die Uebersichtlichkeit nichts genützt denn: Ueber Nacht ein ein Nagel dem Weg in unseren Pneu hinten rechts gefunden! Weil die Zufahrt vor dem Haus vom Schnee etwas holprig war bemerkten wir den “Platten” exakt auf der grossen zentralen (Mehrfach)-Kreuzung beim Einheitsplatz. Weil der Reifen für eine kurze Fahrt noch genügend Luft hatte, fuhren wir direkt zum Pneulager des Importeurs vom letzten Herbst; Und wurden da fast wie alte Bekannte begrüsst! Der Nagel war schnell entfernt und der Defekt geflickt, so dass wir rasch wir auf den Rädern waren.
Sehr beeindruckend war und ist in all diesen Situatuionen die umkomplizierte Hilfsbereitschaft vieler Leute im Rumänien. Dafür, und auch für die Gastfreundschaft welche wir regelmässig erfahren, danken wir und hoffen und wünschen, dass der offene Umgang unter einander und auch mit (uns) Ausländern anhält.