Geschichte

2022

Ist das nun der letzte Hilfsgütertransport?

Nach aufwendigen Vorarbeiten und Terminverschiebungen können wir Anfang April einen Sattelschlepper mit Hilfsgütern auf die Reise schicken. Die Bürokratie des dortigen Zolls und einer weiteren Amtsstelle blockieren unsere Hilfsgüter aber über Wochen. Dies, obwohl sie uns zuvor die entsprechende Importbewilligung erteilt haben. Nun aber scheinen wir den Gipfel der Schikanen der letzten Jahre erreicht zu haben!

Nach drei Wochen Blockade werden die Waren ohne Auflagen und ohne Erklärung freigegeben. Auf mehrfache Nachfrage nach der Ursache der Blockierung erhalten keine Antwort. Was auch einer Antwort gleichkommt! Da die Covid-Massnahmen kürzlich aufgehoben wurden entschliesse ich (Karl Kempf) mich für einen sofortigen Flug nach Ostrumänien. Nach der vorgesehenen, gezielten Platzierung und Verteilung der Hilfsgüter versuche auch ich die Gründe für deren Blockierung zu erfahren. Leider erfolglos! Ergo, bis zur Klärung dieses einschneidenden Vorfalls werden wir bis auf Weiteres keine Transporte mehr durchführen…

In Roman besuche ich die von uns unterstützte «Schule der 2. Chance». Die Schule für Kinder aus Roma-Familien stand im letzten Herbst vor dem Problem,. dass die Kinder oft zu spät oder gar nicht zur Schule erschienen. Der Grund war, dass sie vom öffentlichen Verkehr oft abgewiesen wurden. Diese Art Mobbing erleben Roma in Alltag leider immer wieder. Die Lösung dieses Problems bestand darin, dass die Schule einen eigenen Schulbus anschaffte und die Kinder nun rechtzeitig zum Frühstück in der Schule sind. Dass die Kinder während des Tages zu regelmässigen Mahlzeiten kommen, ist ein weiteres Ziel unsere Unterstützung. Eine zweckgebundene Spende eines Gönners unserer Stiftung bildet einen wesentlichen Anteil für die Anschaffung des Occasionsbusses.

Den Besuch in der Berufsschule in Pildesti nütze ich, neben Besprechungen mit der Schulleitung,  auch für Motivationsgespräche (für die Maturavorbereitungen) in den beiden Abschlussklassen. Gleichzeitig sondieren wir bezüglich der potentiellen Stipendiatinnen und Stipendiaten ab dem nächsten Studienbeginn.

Die letzten zwei Tage dieser Reise gelten Kontakten und Arbeiten am Ausgangspunkt unserer Aktivitäten in Nordostrumänien, dem Ort Raducaneni und seinen Aussendörfern. So ein typischer Begleitungsbesuch beinhaltet, neben Kontakten und Gesprächen mit Vertrauensleuten, auch Kontrollen und Überwachung der bisherigen Unterstützungen. Nach diesem vollen Arbeitsprogramm reise ich rasch wieder zurück in die Schweiz.

Bei der Reise im Oktober gilt meine erste Arbeit den Projekten in Floresti und seinen Aussendörfern. In meinem Gepäck bringe ich auch wichtige Hilfsgüter hierher. Hier haben wir in der Coronazeit  mehrere Schulhäuser eingerichtet , sowie Renovationen veranlasst. Weil es mit den Transporten damals gut geklappt hat, konnte Pr. Cristi die Sattelschlepper direkt vom Zoll zu den entsprechenden Schulhäusern begleiten und den Ablad organisieren. Auch diesen Sommer wurde das Sommerlager für die Kinder der Dörfer von Floresti durchgeführt. Mit unserer Unterstützung kann dieser 10-tägige Campus für 150-175 Kinder seit 2016 jedes Jahr durchgeführt werden. Während der Pandemie einfach mit einem angepassten Programm.

Es folgen intensive Tage in den Roma-Projekten in Roman, der Berufsschule in Pildesti sowie Treffen mit Studierenden und Gespräche mit Leuten unseres Vertrauens in den verschiedenen Orten unserer Projekte. Einmal mehr zeigt sich auf dieser Reise die Tatsache, dass gute Bildung und Ausbildungen ein wichtiger Weg aus der Armut ist.

2021

Zum Glück funktioniert die  Kommunikation mit einigen unsere Helferinnen und Helfern auf elektronischen Weg. Mit der Berufsschule geht das gut, auch mit Pr. Cristi, dem Helfer welcher uns vor Ort mit den Wareneinfuhren und den Zollkontakten unterstützt.  Trotz anhaltender Covid-19-Massnahmen können wir total 3 Sattelschlepper mit Hilfsgütern nach Rumänien bringen. Mit den ersten beiden Transporten im Frühling komplettiert Pr. Cristi die im letzten Jahr begonnen Einrichtungen von Schulhäusern. Der Transport vom August enthält diverses Mobiliar womit die Einrichtungen der Physiotherapiepraxen in Sozialhäusern und einem Spital abgeschlossen werden können. Allerdings haben wir zunehmend gegen bürokratische und andere Hürden zu kämpfen. Unsere Verunsicherung nach dem Transport im August, diese weiterhin ausführen zu können, hat zur Folge, dass wir ab sofort keine Hilfsgüter mehr annehmen. In der Zwischenzeit ist unser Lager aber schon wieder gut gefüllt. Was heisst, dass wir uns, mit der Hoffnung, dass sich die Probleme beim Import mittelfristig lösen lassen, weiterhin um Importbewilligungen bemühen werden!

In der Berufsschule haben, seit Beginn bis zum heurigen Schluss des Schuljahres, weit über 400 junge Berufsleute ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Von den Abschliessenden dieses Jahres haben sich die meisten gleichzeitig auf die Maturaprüfungen vorbereitet – Und die Maturaprüfungen mit einer Erfolgsqoute von 80 % bestanden! Der überwiegende Teil arbeitet aber nach dem Abschluss in erlernten Beruf. Einige der Maturaabsolvierenden möchten sich in einem Studium weiterbilden und bewerben sich deshalb um eine Unterstützung aus unserem Stipendienprogramm. Wir vergeben auch in diesem Sommer einige Stipendien. Die Hauptkriterien dafür sind wie bisher: Eignung, Wille und Motivation der/des Einzelnen für ein Studium sowie eine positive Einstellung der Eltern dazu.

In Roman geht der Auf- und Ausbau des Kindergartens und der Unterstufenschule für Romakinder in die nächste Phase. Die Räumlichkeiten dafür stellt das private Hilfsprojekt für verschupfte/gemobbte Roma-Familien zu Verfügung. Viele dieser Kinder sind wissbegierig und lernwillig. Damit die Kinder die «Schule der 2. Chance» besuchen können, bemühen wir bemühen wir uns, das verlorene Vertrauen (durch viel Ausgrenzung und Mobbing) von deren Eltern wieder herzustellen. 

Wegen der Covid-19-Massnahmen können sich Leute teilweise keine lebensnotwendige Sachen besorgen. In Orten unserer Projekte unterstützen unsere Helferinnen und Helfer Einzelpersonen und Familien mit dem Nötigsten. Auch dafür stehen wir in ständigem Kontakt mit unseren Vertrauenspersonen vor Ort. Auf den kommenden Winter hin zeichnet zeichnet sich ab, dass wir auf Grund allfällig fehlender Hilfsgütertransporte verschiedenen Hilfsgüter in Rumänien besorgen müssen. Wir müssen uns deshalb auf einen ansteigenden Finanzbedarf vorbereiten!

2020

20 Jahre CarElvetia 20 Jahre Nothilfe, Aufbauhilfe, Ausbildungsunterstützung und jetzt bremst uns das Virus!

Bremst es uns wirklich? Nein natürlich nicht! Ohne zu ahnen, dass und in welchem Masse die Pandemie unsere Aktivitäten im laufenden Jahr beeinflussen wird, besprechen und fixieren wir anlässlich meiner Reise im Februar die Eckpunkte unseres Jahresprogramms in den verschiedenen Projekten. Z.B. empfiehlt «unser Mann» in Ostrumänien genau welche drei Schulhäuser neu einzurichten sind. Zwar müssen später die Termine der Transporte z.T. mehrmals verschoben werden. Gründe: Abladehelfer haben Hausarrest, Spediteure dürfen/können das Land nicht verlassen oder logistische Problem in der Schweiz sprechen dagegen. Trotzdem gelingt es uns, 2020 insgesamt drei Sattelschlepper mit über 20 Tonnen Hilfsgütern (hauptsächlich Schulmobiliar) nach Floresti zu bringen. Unser dortiger Mann des Vertrauens holt jeweils die Camions beim Zoll ab und bringt die Möbel direkt zu den Kindergärten und Schulhäusern.  

Trotz Verschiebungen können wir in Floresti auch dieses Jahr wieder ein Sommerlager für 165 Kinder durchführen. Dies ist umso wichtiger, weil die Kinder durch die ersten radikalen Schliessungen (z.T. mit Ausgangssperren) über mehrere Wochen in kleinen Wohnungen und Häuschen «eingesperrt» sind und also auch kein Schulunterricht stattfindet.

Das eher Einschneidende für uns ist, dass wir die Hilfsgütertransporte auf die Schulmöbel und spezielles Spitalmobiliar reduzieren müssen. Was alle anderen Unterstützungen mit Hilfsgütern aus der Schweiz betrifft, hoffen wir darauf, bald wieder zu unserer bewährten Art und Weise der Direkthilfe zurückkehren zu können. Da deshalb unser Lager in Schänis übervoll ist, können wir Ende Jahr (hoffentlich vorübergehend) keine Hilfsgüter mehr annehmen.

In Rumänien selber weiten wir 

  • während des Jahres die Versorgung mit Lebensmitteln von Personen in Isolation und/oder Quarantäne aus
  • die Unterstützung der vertriebenen Roma-Familien (Schule für die Kinder und Arbeit für die Erwachsenen) aus
  • erhöht sich die Schülerzahl der Berufsschule auf 166 Mädchen und Buben
  • unterstützen wir in unserem Stipendienprogramm aktuell sieben junge Frauen und zwei junge Männer bei ihrem Studium an den Universitäten in Iasi und Bacau 

Die Pandemie hat also dazu geführt, dass wir die Unterstützungen vor Ort wesentlich ausgebaut haben. Das war natürlich nur dank des in den letzten Jahren auf- und ausgebauten Netzwerkes in ganz Nordostrumänien möglich.

2019

Das Jahr des Wandels? Fast unmerkbare Veränderungen in der Gesellschaft bringen Zug um Zug auch einen anderen Bedarf an Hilfsgütern mit sich. Möglicherweise hat das mit dem neuen Staatspräsidenten Klaus Johannis zu tun. Er ist seit 2014 im Amt und man hat das Gefühl, dass er einem grossen Teil der Bevölkerung ein neues Selbstbewusstsein vermitteln und vor allem die Eigeninitiativen fördern kann! Zwar sind die elementaren Nothilfen nach wie vor sehr wichtig. Zum Beispiel für ältere und/oder invalide Leute. Diese haben oft keine oder ein sehr kleine Rente. Oder viele deren Nachkommen haben sich im Ausland niedergelassen. Daneben organisieren wir für einzelne Sozialzentren, bzw. die dort anklopfenden Bedürftigen z.B. Gehhilfen (Stöcke, Rollatoren), Inko-Materialien, Winterkleider, Wolldecken, medizinische Betreuungen und mehr…

Kleine Kinder aus armen Familien benötigen dringend das vorgeschriebene Schulmaterial und im Herbst/Winter Bekleidung um Kindergärten und Schulen besuchen zu können. Ab der Mittelstufe kommen dann Schulgelder und/oder Nachhilfeunterricht dazu. Vor oder mit Beendigung der 12. Klasse wird die Entscheidung ob Berufs(aus)bildung oder weiterführende Schule wichtig. Dazu ist festzuhalten, dass ärmere und/oder kinderreiche Familien sich  weder das eine noch das andere leisten können. Im Floresti und seinen weit verstreuten Aussendörfern organisieren wir auch 2019 (mit vielen freiwilligen HelferInnen)  ein 10-tägiges  Sommerlager für 175 Kinder.

Da bis vor einigen Jahren Berufe «nur» theoretisch erlernt wurden, nimmt «unsere» Berufsschule mit ihrem sanften Dualsystem eine immer wichtigere Rolle ein. Für erfolgreiche MaturandInnen aus dieser Schule (sie ist inzwischen auch als Lyzeum anerkannt) ist unser im laufenden Jahr ausgebautes Stipendienprogramm äusserst bedeutungsvoll. Im Schuljahr 2019/2020 besuchen 148 junge Leute (davon 45 % Mädchen) in acht Klassen (je vier parallel geführt) die Berufsschule.

Wir stellen eindeutig fest, dass die Ausbildungsunterstützungen Früchte tragen. So entstehen in der Region der Berufsschule viele kleine Handwerksbetriebe und schaffen auch Arbeitsplätze. Dazu sind mehrere unserer einst (z.T. seit 2004) unterstützten StudentInnen heute in führenden/verantwortungsvollen Positionen und tragen das ihre zur Bildung/Ausbildung und Motivation zum persönlichen Einsätzen bei.

 

2018

Die Planung und die Vorbereitungen für die Arbeiten im Roma-Projekt in Roman sind seit letztem Herbst sowohl in Rumänien wie auch in Schänis intensiv weiter gegangen. Anfang März beladen wir drei Sattelschlepper mit Matratzenkernen und über 1000 Metern Stoff für die Herstellung der Matratzenüberzüge. Nun ergibt sich die folgende Erfolgsgeschichte in Ostrumänien:

  1. Die fast 500 Matratzenkerne werden im Untergeschoss einer grossen Kirche eingelagert. Frauen aus dem Romadorf nähen unter Anleitung die Überzüge in Etappen von 20 bis 30 Stück und versehen sie mit in Rumänien (sehr günstig) gekauften Reissverschlüssen. Die fertig konfektionierten Matratzen können als Hilfsgüter in der neuen Unterkunft der Roma-Bevölkerung, in einem Spital, einer Psychiatrie, in Sozialhäusen und in vielen Familien eingesetzt werden. Überall herrscht riesige Freude ob dem Geschenk der «komfortablen» Matratzen. Zuvor aber hatten rund 20 Frauen über längere Zeit Arbeit und Einkünfte . Wir beschliessen, weiter nach solchen Möglichkeiten Ausschau zu halten.
  2. Eie anders gelagerte «Hilfe-zur-Selbsthilfe»-Aktivität ergibt sich anlässlich unseres Hilfsgütertransporte im Mai 2018. Auf dem LKW haben wir auch die Einrichtung und das Inventar eines Bekleidungsgeschäftes mitgebracht. Damit können wir zwei jungen initiativen Leuten die Startchance in die Selbständigkeit mit einem neuen Geschäftsmodell schaffen: Vermietungen von Kleidern für besondere Anlässe! Fazit: Arme Leute können sich so eher schöne Kleider für einen Tag leisten und, für die Verleiher ergeben Einnahmen und durch die Reinigung und allfällige Reparaturen werden Arbeitsplätze geschaffen.

Auf der Fahrt im Mai begleitet mich mein Sohn Martin. Im Spital in Raducaneni staunt er als viele Teile der Einrichtung wieder erkennt. Da er in den letzten Jahren beim Einladen in Schänis fast alles schon einmal gesehen hat; den Badelift (aus Uznach), die Patienten- und Pflegebetten (aus regionalen Heimen und Spitälern), Lättli und Matratzen made in Schänis. Sogar die Berufsmäntel tragen das Logo eines hiesigen Altersheimes!

Nach arbeitsintensiven Tagen in unseren Sozialzentren (Warenverteilung und Besuche in Familien) fahren wir der ukrainischen Grenze entlang bis nach Baia Mare. Die Hilfsprojekte welche wir hier vor 20 Jahren begonnen und vor einigen Jahren örtlichen Vertauensleuten übergaben, entwickeln sich sehr erfreulich. Genau in die Richtung welche wir damals erhofft/vorgegeben haben!

2017

Anfang August stirbt Idda-Marie Kempf-Delacôte. Sie verliert ihren Kampf gegen den Krebs. Während mehr als drei Jahren sind wir zusammen zwischen den Behandlungen nach Rumänien gereist, haben Transporte begleitet, unsere Projekte und Bedürftige besucht sowie Hilfsgüter verteilt und platziert. Jeweils kaum in Rumänien angekommen ist für Idda-Marie die Krankheit wie weggeblasen gewesen. Aber am 3. August 2017 hat der Krebs leider gesiegt… Mehr dazu lesen Sie in unserem Brief vom November 2017 http://Zwischenbericht A November 2017 4 Seiten.pdf

Anfang Oktober begleitetet mich (und einen Hilfsgütertransport) erstmals mein Sohn Thomas in die Region von Nordostrumänien. Er lernt mehrere Projekte und die dortigen HelferInnen intensiv kennen. Intensiv deshalb weil alles ja mit direkter Zusammenarbeit und Familienbesuchen (Hilfsgüterplatzierung) verbunden ist. In der Berufsschule Pildesti besprechen wir mit der Schulleitung den begonnen Versuch, erfolgreiche MaturandInnen auf Wunsch mit einem Stipendium für die Uni zu unterstützen. Eine erste Studentin besucht bereits die Uni in Iasi. Jetzt geht es darum die  Kriterien für die Aufnahme zukünftiger StudentInnen festzulegen (Wille, Eignung etc.).

In einem Aussendorf von Floresti besuchen wir die  letzes Jahr «hocken» gelassenen fünf Kinder. Wie es ihnen geht und weshalb sie jetzt teilweise wieder von ihrer Mutter betreut werden können oder wie ein Rollstuhl das Leben eines Mannes total verändert lesen Sie im http://Bericht Aktivitäten 2017 ohne blog-hinweis.pdf

In Roman steht natürlich das Integrationsprojekt für die Roma auf dem Programm. Für den Teil Beschäftigung reden wir diesmal konkret über das Konfektionieren von halb fabrizierten Matratzen. Diese Aktivität wird voraussichtlich im nächsten Frühling realisiert werden können.

Im Spital von Raducaneni sehen wir nun die fertig eingerichtete und voll funktionierende Wäscherei. Unter Leitung Frau Lili – der gleichen Frau welche vor rund zwölf Jahren die Wäschestücke noch in Gelten getunkt und auf Steine schlagend gewaschen hat!

2016

Im Spital von Raducaneni, wo wir seit einigen Jahren die Renovationen mehrerer Gebäude koordinieren, hat sich beim Waschraum einiges getan. Im Februar werden zwei neuen Waschmaschinen (32kg+27kg) in Betrieb genommen. Im April folgt dann eine grosse Wäschemange. Mit der Erneuerung des Waschraumes und der Renovation und Neueinrichtung des fünften Hauses wird bis im Sommer 2016 ein wichtiger Meilenstein erreicht sein. Die Spitalleitung hat den Ausbau der hauseigenen Tierhaltung zielstrebig umgesetzt. Im landwirtschaftlichen Teil treffen wir auf viel Geflügel, glückliche Schweine und Rinder. Die zwei Pferde werden für die Feldarbeit eingesetzt. Denn zum Spital gehört genügend Land um Früchte, Gemüse usw. anzubauen – für den direkten Verzehr und die Spitalküche.

Seit die Berufsschule auch als Lyzeum anerkannt ist gibt es jährlich zunehmend mehr MaturandInnen in den Abschlussklassen. Anfragen von SchülerInnen und Diskussionen in Schulleitung zeigen uns, dass in nächster Zeit das Thema Unterstützungen weiterführender Ausbildungen (Stipendien) aktuell werden wird.

In Floresti, dem Ort unserer jüngsten Projekte, können wir im provisorisch hergerichteten Teil des Sozialhauses übernachten. Hier, bzw. in den Aussengemeinden sollen in nächster Zeit zwei zerfallende Häuser renoviert und eingerichtet werden. Geplant ist auch die Durchführung eines Sommerlagers (Campus) für Kinder des Dorfes und seiner Aussengemeinden. Im Sommer schockiert uns die Nachricht, dass in diesem Dorf Eltern ihre fünf Kinder verlassen «hocken gelassen» haben. Die Kleinste ist 18 Monate alt! Ohne Dach über dem Kopf, ohne Essen, ohne Fürsorge ohne-ohne-ohne. Unsere dortigen Vertrauensleute sorgen sich sofort um die Kinder. Dank unserer erfolgreichen Spendensammelaktion in der Schweiz sind wenigstens alle Kosten für die nächste Zeit abgedeckt. Unsere Leute vor Ort kümmern sich liebevoll um die Kinder, sorgen sich um die Unterkunft, das Essen, die Kleidung und den regulären Besuch von Kindergarten und Schule sowie notwendige medizinische Betreuung.

Im Zusammenhang mit dem Roma-Integrationsprojekt in Roman stehen die möglichen Vermarktungsfragen der getrockneten Lavendelblüten zur Diskussion. Der Vorschlag «Lavendel-Stoffsäckli» stösst auf offene Ohren. Eine erste Lieferung wird  dann in die Schweiz gehen, aber auch in der dortigen Region finden die Lavendelsäckli Anklang.

2015

15 Jahre Nothilfe – 10 Jahre Berufsschule

Was ist in diesen Jahren in unseren Projekten in Raducaneni und den weiteren Orten in Ostrumänien passiert?  Für uns ist die Anwort klar: Wo wir aktiv sind, stellen wir z.T. grosse Veränderungen fest. Erste vertrauensbildende Kontakte geschehen meist bei Nothilfemassnahmen. Ein paar Beispiele der Ergebnisse unserer Direkthilfe:

  • Einige Personen und Familien haben den Sprung von der Mittellosigkeit in die Un-Abhängikeit geschafft.
  • In mehreren Fällen konnte in medizinischen Notfällen durch spontane Unterstützung die dringende Behandlung ermöglicht werden.
  • Im Spital gibt es heute, im Gegensatz zu 2003, ein (1) Bett pro Patient – Bettwäsche – fliessendes Wasser – Stromanschluss – beheizbare Räume – tägliches Essen etc..  All das gab es vorher nicht !!!
  • Mehrere Gebäude von Kindergärten und Schulhäusern wurden repariert und von uns eingerichtet. Dadurch kann der Unterricht während des ganzen Jahres, und  ohne Winterkleider stattfinden.
  • In der Berufsschule erhalten Mädchen und Buben aus sehr armen Familien eine solide Ausbildung. Verschiedene Berufsrichtungen sind möglich.

Das sind zugleich die fünf Schwerpunkte, welche sich für unsere Hilfaktivitäten in den letzten Jahren herauskristallisiert haben. Wo geschah in diesem Jahr was?

Spital Raducaneni: Diesen Herbst konnte das vierte renovierte und fertig eingerichtete Gebäude, ein Bettenhaus, in Betrieb genommen werden. Um den Schwung und Arbeitselan mitzunehmen verständigten wir uns mit den Zuständigen vor Ort darauf, als Nächstes den Waschraum «dranzunehmen». 2004 hat der damalige Bürgermeister, auf unser Versprechen dann dem Spital eine Waschmaschine zu bringen, eine Wasserzuleitung und die ausreichende Stromzufuhr erstellen lassen. Das passierte rasch und wir konnten noch im gleichen Jahr je eine neue 6-kg-Waschmaschine und eine 90-cm-Mange (gekauft von zwei Gönnern aus dem Linthgebiet) in Betrieb nehmen. Da das Spital heute, im Gegensatz zu früher, auch über eigene Bettwäsche verfügt, sind die beiden Geräte klar überfordert! Also planen wir, die Wäscherei bis im nächsten Frühling um je eine grosse Maschine zu erweitern. Bei solchen Vorhaben ist es wichtig, dass die örtlichen Zuständigen das Vorhaben auch wollen, und vor allem in die Verantwortung miteinbezogen werden. Aus diesem Grund wird der entsprechende Aufwand, die Gebäude-Umbauarbeiten und Anschaffungen, auf die vier beteiligten Partner (inklusiv CarElvetia) aufgeteilt.

Berufsschule: Ueber 400 Mädchen und Buben konnten in den letzten Jahren die Berufsschule in Pildesti als gute junge Berufsleute verlassen. Mit den Berufslehren haben sie dadurch das «Werkzeug» dazu, für ihr Auskommen selber zu sorgen und ihre Familien zu unterstützen – was sonst den Wenigsten gelingen würde. Seit «unsere» Berufsschule für die Berufsmatura anerkannt ist, konnte die Matura-Erfolgsqoute jährlich gesteigert werden und liegt auch heuer wesentlich über dem Landesdurchschnitt. Es ist erfreulich, dass nach dem Schulstart im September ca. 40% der Auszubildenen Mädchen sind.

Weitere Sozialhäuser: Ende September präsentierte sich das jüngste Sozialhaus (in einem Bergdorf in der Bucovina) fast fertig. Der Erweiterungsbau des bestehenden Projektes verfügt über 6 Zimmer (2- und 3-Bett) sowie eine Küche und einen Gruppen/Aufenthaltsraum. Im oberen Stock gibt es zwei offene Schlafräume (Massenlager). Auch für dieses Haus wurden uns alle Einrichtungsteile (neue Betten, Matratzen, Möbel, Lampen, Lavavos etc.) von Firmen aus dem Linthgebiet gratis zur Verfügung gestellt. Dies ist eines von 10 Sozialhäusern welche in den letzten Jahren, hauptsächlich nach dem Vorbild unseres Projektes in Raduceneni, von ehemaligen Helfern in anderen Orten Ostrumäniens aufgebaut wurden.

Apropos Projektorte: Im Januar klären wir im kleinen Dorf Floresti die Eignung als Ort für unsere Hilfsprojekte gründlich ab. Unser Entscheid hat zur Folge, dass wir zwischen April und November drei Sattelschlepper mit Hilfsgütern (über 17 Tonnen) allein nach Floresti und seine Aussendörfer bringen und platzieren.  Entsprechend den geltenden Importvorschriften bringen wir ausschliesslich neue Waren dahin: Viele Kleider und Schuhe, Kleinmöbel/Betten und Matratzen, Bettwäsche, Schulmaterial etc.

Zuletzt erwähnen wir einen ausserordentlichen Hilfsgütertransport. Im Herbst konnten wir ein Spital, eine Psychiatrie, ein Sozialhaus und ein Roma-Integrationsprojekt mit gesamthaft über 400 Toppern (leichte Auflage-Matratzen) ausstatten. Die Patienten, bzw. Bewohner dieser Häuser sind unseren Gönnern und Spendern unendlich dankbar!

2014

Zuerst erinnern wir an einen unserer wichtigsten Grundsätze:

Für uns ist es selbstverständlich, dass alle Kosten (Reise, Essen/Unterkunft usw.) privat aus dem eigenen Sack bezahlt werden! Weil wichtige Besprechungen und Entscheidungen kurzfristig erledigt werden müssen und wir nur sehr begrenzte Zeitfenster dafür zur Verfügung haben, ergeben sich heuer für uns zwei «Blitzreisen». Das Beispiel der «Blitzreise» vom Mai anhand von Stichworten zum Aktivitätenprogramm:

Mittwoch: Flug via Wien nach Iasi in Ostrumänien. Mietauto fassen + 2-stündige Fahrt nach Suceava. Donnerstag: 07.30h 1. Termin, 10.00h 2. Termin in Roman, Besprechungen bis 15.00h, anschl. Fahrt in die Bucovina + Uebernachten in Gura Humorului. Freitag: 09.00 Projekt-Termin im 20 km entlegenen Bergdorf. Die Einrichtung des neuen Hauses ist in Sattelschleppern aus Schänis angekommen. Sachgerechte Lagerung der Hilfsgüter sicherstellen, bzw. Möbel in die fertig gestellten Räume zügeln. Ueber Mittag Weiterfahrt in die ostrumänische Tiefebene. 14.00h Ankunft in Belcesti, wo aktuell das zweite Sozialhaus entsteht. Abklären des Baufortschrittes und Terminbestimmung für den Hilfsgütertransport (alles ist in Schänis vorbereitet). 18.30h Ankunft in Iasi. Samstag: Bereits um 09.00h Termine in Raducaneni: Besprechungen und organisatorische Entscheidungen, Nothilfe- und Familienbesuche. 17.00h zurück in Iasi – Frisch machen. 19.00h Treffen mit einem «unserer» Studenten. Vor, während und nach dem Essen Besprechung seines Studienabschlusses und der weiteren Schritte seiner beruflichen Entwicklung. Sonntag: Packen, Mietwagen abgeben, Einchecken, via Wien in die Schweiz fliegen!

Nach knapp fünf Tagen (oder ca.100 Stunden) mit vollen Arbeitsprogramm kommen wir, zwar müde aber zufrieden, wieder zu Hause an.

Die zwei neuen Sozialhäuser zeigen, dass unsere Aktiviäten weiterhin Schule machen. Auch dieses Jahr haben sich ehemalige Helfer aus Raducaneni entschlossen, in anderen Gegenden Ostrumäniens Sozialhäuser nach unserem Vorbild aufzubauen. Wir halfen bei den Einrichtungen der Häuser. Die vielen neuen Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden uns in der Schweiz gratis zur Verfügung gestellt.

Im Spital von Raducaneni, es kann sich heute Gesundheitszentrum nennen, werden heuer im Herbst die Renovation des dritten Gebäudes,und auch dessen Einrichtung abgeschlossen. Die gleichen Arbeiten sind im nächsten Gebäude (Bettenhaus) in vollem Gange.

In der Berufsschule in Pildesti haben wir zum Beginn des neuen Schuljahres ein schönes Zwischenziel erreicht. Nämlich 30 Ausbildungsplätze für Jugendliche aus sehr armen Familien zu schaffen, zu finanzieren und bis zum Berufsabschluss zu sichern. Grossen Dank, auch im Namen der Jugendlichen und deren Familien, an all die Wohltäter welche uns helfen zu helfen!

Zum Schluss zur Basis unserer Aktivitäten: Das sind das Erbringen von Nothilfeleistungen aller Art und die Unterstützungen in unseren Projekten/Sozialhäusern, sowie in Kindergärten, Schulen und der Ausbildungsunterstützung. So eine eine Hilfe kann z.B. ein paar Schuhe oder eine Jacke für ein Kind sein, damit es überhaupt die Schule besuchen kann. Diese wichtigen Aufgaben nehmen bei unseren Anwesenheiten im Land jeweils  wesentliche Teile unserer Zeit in Anspruch.

2013

Mitte Februar starten wir zur ersten von drei Hilfsgüterfahrten dieses Jahres. Dank guter Strassenverhältnisse kommen wir bis Cluj (in Siebenbürgen) gut voran. Ab da geht es langsamer, denn: Da die rumänischen Strassen (wer sich darauf bewegt und was sich darauf tut) für uns «Westler» ungewohnt sind, empfiehlt es sich für uns, nur bei Tageslicht zu fahren! Zusätzlich fängt ein Pneu unseres bis unters Dach gefüllten Autos auch noch einen «Platten» ein. Der Pneu ist mehrfach beschädigt. Glück im Unglück ist: In dieser Region kennen wir, von einem früheren Plattfuss her, einen Pneu-Importeur welcher unsere Reifendimension vorrätig hat.

In Raducaneni angekommen sortieren wir zuerst die mitgebrachten Hilfsgüter und kümmern uns rasch um Nothilfesituationen. An einem der nächsten Tage geht es zum Spital, wo zwei der Gebäude fertig renoviert und eingerichtet sind. Die hiesige Arbeitsteilung hat sich in der Zwischenzeit gut eingespielt: Der Bezirk und die Gemeinde übernehmen jeweils die baulichen und handwerklichen Arbeiten und wir sind anschliessend für die Ergänzung der Einrichtungen (mit Möbeln, Geräten, Stoffen etc.) besorgt. Die Suche und Beschaffung der Hilfsgüter geschieht wie folgt: Wir suchen in der Schweiz jeweils gezielt nach den benötigten Waren. Selbstverständlich halten wir uns bei den Vorbereitungen der Transporte strikt an die geltenden Importbestimmungen. Darum bringen wir ausschliesslich neue Waren nach Rumänien. Der Ueberbestand eines Geschäftes machte es möglich, dass wir z.B. die Einrichtung unseres, im Jahr 2011 gestarteten Projektes «Waisenhaus» in Iasi, mit 70 Stühlen komplettieren konnten.

In der Berufsschule in Pildesti schlossen diesen Sommer 29 junge Berufsleute ihre Ausbildungen erfolgreich ab. Da die Schule seit drei Jahren auch als Lyzeum anerkannt ist, war dies der erste Jahrgang mit den Abschlüssen der Berufsmatura. Rund 65 % der Prüflinge bestanden mit Bravour, was in Rumänien einer überdurchschnittlichen Erfolgsquote entspricht. Dank der finanziellen Hilfe von Gönnern in der Schweiz können wir die bestehende Anzahl der CarElvetia-Ausbildungsplätze weiterhin garantieren, bzw. auf das neuen Schuljahr sogar ausbauen!

Da es heute viele Kontaktmöglichkeiten gibt (Telefon, e-mail etc.), sind wir über die Entwicklungen in unseren anderen Projekten auch zu Hause in Schänis immer auf dem Laufenden. Diese Fernkontakte können aber die regelmässigen Besuche nicht ersetzen. Selbstverständlich besuchen wir deshalb auch regelmässig alle unsere anderen Projekte, welche in ganz Ostrumänien entstanden sind. Und wir betreuen sie eng. Wenn notwendig helfen wir gerne mit klaren Tipps und Taten.

2012
Bedingt durch den extrem harten Winter, treffen wir im Februar viele sehr schlimmen Situationen an. Auf Grund der lange anhaltenden Kälte und des vielen Schnees geht vielerorts das Holz zu Ende, Schulhäuser müssen geschlossen werden und die öffentlichen Brunnen sind schon lange Zeit zugefroren. Viele Leute auf dem Land konnten ihre Häuschen und Wohnungen oft während Wochen nicht mehr verlassen und die Lebensmittel sind Mangelware. In dieser Zeit ist darum die Versorgung der Aermsten mit Lebensmitteln und Holz wichtig! Priorität hat für uns auch dieses Jahr, für die neuen “Kindergärtler” und Erstklässler aus den ärmsten Familien die Voraussetzungen für den Schulbesuch zu schaffen. Das sind z.B. Schuhe oder Stiefelchen, Wintermützen und -Jacken sowie Schulmaterial. Jedes Kind erhält zusätzlich ein Hygiene-Set (Zahnpasta und -Bürste, Seife etc.) dessen Anwendung gleich von Anfang an zum Unterrichtsstoff gehört.
Trotz aller Auflagen und Beschränkungen gelingt es uns im Mai einen Hilfsgütertransport zusammen zu stellen. Alle Waren sind einzeln beschriftet und den Bedarf der Einzel-Empfänger haben wir schon im voraus abgeklärt. Den Sattelschlepper (100 m3) teilen wir auf acht Abladeorte auf. Nach drei Tagen Fahrt entladen wir am Morgen um acht Uhr die ersten Waren in der Bucovina. Nach 260 km Fahrt deponieren wir in Raducaneni Hilfsgüter in drei Projekten* und in Iasi (50 km) bestücken wir ein Waisenhaus mit diversem Mobiliar. Der Rest der Ladung (Einrichtungsgegenstände und Verbrauchsmaterial) wird bereits in “unserer” Berufsschule in Pildesti (100 km) erwartet. Am nächsten Morgen fahren wir zurück nach Raducaneni wo wir gleich mit der Detailplatzierung der gestern dort *deponierten Hilfsgüter in Kindergärten, Schulen, Spital und in einzelnen Familien beginnen.
Apropos Berufsschule: Hier konnten wir dieses Jahr einige zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen. Somit sind ab dem neuen Schuljahr die Ausbildungen (3 oder 4 Jahre) für 17 Jugendliche gesichert!
Unsere Bezugs- und Vertrauenspersonen in all den weiteren Projekte schätzen, dass wir Sie mehrmals jährlich besuchen und die Betreuung und Begleitung dadurch gewährleistet ist.

2011
Bei unserer Fahrt im Frühling können wir, zusammen mit den Kindern und den Angestellten, den Abschluss des “kleinen” Kindergartens in Raducaneni feiern. Weder herunterfallendes Material des altersschwachen Daches noch die beissende Kälte (undichte/defekte Türen und Fenster) bedrohen die Kleinen. Aus der Schutthalde auf dem Vorplatz wurde ein einladender Spielplatz. Das nächste Problem erwartet uns beim Oberstufenschulhaus (Lyzeum). Das 3-stöckige Gebäude (Grundriss ca. 12×40 Meter) braucht dringend eine Aussenisolation. Wegen Kälte und Feuchtigkeit musste der Betrieb z.T. eingestellt werden! Also helfen wir mit, das Gebäude nach westlichen Standards zu isolieren. In der für rumänische Verhältnisse fast undenkbar kurzen Zeit von drei Monaten wurden die komplizierten Arbeiten erledigt und das neue Schuljahr kann Mitte September im “trocken gelegten” Schulhaus starten.
Auch in diesem Jahr haben über 30 Jugendliche die Berufsschule in Pildesti erfolgreich beendet. Ergänzend dazu wird in der Stadt Iasi das Betreuungshaus für jugendliche Waisen ausgebaut. Die heranwachsenden Burschen, bzw. dieses Waisenhaus unterstützen wir vor allem mit Bekleidung und Einrichtungsgegenständen.
Weiter begleiten wir die beiden bestehenden Projekte in der Bucovina sehr nah. Ganz nach dem Vorbild unserer Aktivitäten in Raducaneni werden beide Projekte von den örtlichen Vertrauensleuten geleitet und ausgebaut.              Für die Einrichtung des neuen Sozialprojektes in Moara (bei Suceava) bringen wir im Sommer einen Sattelschlepper voller Einrichtungsgegenstände und Mobiliar dahin. Im Laufe des Jahres versorgen wir auch unsere laufenden Projekte in Baia Mare mit dem Notwendigen. In Baia Mare geht es um die Versorgung von mittellosen alten und/oder invaliden Leuten.

2010
Die Anzahl der Hilfsgütertransporte ist in diesem Jahr, auf Grund der einschneidenden Einschränkungen beim Import, auf drei Sattelschlepper zurück gegangen. Da sich diese Entwicklung schon letztes Jahr abzeichnete, stellten wir unsere Bemühungen um das “Ankommen” unserer Unterstützungen frühzeitig um. Unsere Hauptaktivitäten sind a) das Erbringen von Nothilfe in schlimmen Situationen, b) die Unterstützungen von Kindern und Jugendlichen in Schule, Beruf und/oder Studium und c) die Beratungen bei Renovationen von Kindergärten und Schulhäusern. Die Materialien für die Nothilfe besorgen wir vor Ort; Genau gleich wie die medizinische Hilfe für Leute die sich keinen Arzt- oder Spitalbesuch leisten können.
-In Raducaneni sind wir daran, die Gebäudereparatur eines zweiten Kindergartens in Gang zu bringen. Auch soll auf dem verwilderten Platz daneben ein Spielplatz entstehen.
-In den beiden Orten Poiana Micului und Câmpulung Moldovenesc verbessern wir laufend die Arbeits- und Lebensbedingungen der bedürftigen Leute, bzw. der Projektleiter.
-Ab dem neuen Schuljahr (September) erhält “unsere” Berufsschule in Pildesti den Status eines Lyzeums. Diverse Bemühungen um die Vermittlung von Schulstoff in allgemeinen und neuen Fächern (EDV, Informatik etc.) haben zu dieser Anerkennung geführt. Trotzdem muss sich die Schule weiterhin selbst finanzieren!
Unsere Abklärungen haben ergeben, dass wir im nächsten Jahr zwei neue Projekte in unsere Unterstützung aufnehmen werden. A) ein neues Sozialzentrum in der Nähe von Suceava und B) ein Waisenhaus in einem Aussenbezirk von Iasi.
Uebringens: Im Juni brachten wir bei unserer 63. Reise die 1000-ste Tonne Hilfsgüter nach Rumänien!

2009
Einzelne Projekte in Baia Mare und Kolto haben sich im Laufe des Jahres so gut weiter entwickelt, dass wir den Betrieb und die Leitung an ortsansässige Helfer übergeben können. Der Betrieb des Unterstufenhauses im Roma-Quartier in Kolto geht an die dortige Gemeindeverwaltung und für andere Projektteile werden örtliche Betriebsorganisationen gegründet. Wir stehen nach wie vor in Kontakt mit unseren Vertrauensleuten vor Ort, beschränken unsere Begleitung aber auf einzelne Besuche, bzw. Beratungen.
In Raducaneni haben sich die Abläufe im renovierten Kindergarten gut eingespielt. Unser nächstes hiesiges Projekt ist der Kindergarten mit Halbtages-Programm. Auf Grund von Notreparaturen können wir einzelne Räume benutzbar machen und sie beim Transport im November auch einrichten. Der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes ruft aber dringend nach einer grundsätzlichen Gebäuderenovation. Da solche Vorhaben mit grossen bürokratischen Hürden verbunden sind, befinden sich diesbezügliche Gespräche bei jedem unserer Besuche ganz oben auf der Liste!
In zwei Aussendörfern können wir Anfang Dezember den Erfolg unseres anhaltenden Drängens besichtigen. Im einen Dorf wurde endlich ein Ersatz für eine Ruine(vorher z.T. ohne Dach und unbeheizbar) erstellt und das Gebäude im anderen Dorf wurde einer gründlichen Renovation unterzogen. In dieser Art von Unterstufenhäusern ist jeweils der Kindergarten mit den Klassen I-IV kombiniert. Die Einrichtungen beider Häuser stammen auch mehrheitlich aus Schänis und Umgebung.
Im Laufe des Jahres bringen wir insgesamt 7 Sattelschlepper mit Hilfsgütern nach Rumänien. Zunehmend machten uns aber die immer stärker einschränkenden Vorschriften, für den zollfreien Import von gebrauchten Hilfsgütern, zu schaffen. Die Hürden sind so hoch angesetzt, dass es schlussendlich praktisch unmöglich wird, gebrauchte Hilfsgüter weiterhin ins Land zu bringen. Deshalb müssen wir unser Vorgehen grundsätzlich überdenken. Wir entschliessen uns, im Interesse der Fortsetzung unserer Tätigkeit in Rumänien, inskünftig nur noch neue (spezifisch erlaubte) Hilfsgüter zu transportieren. Mit unseren Aktivitäten werden wir uns auf die Organisation direkter Hilfe und Unterstützungen vor Ort konzentrieren. Das da sind: Ueberlebens-Nothilfe, individuelle Unterstützungen in medizinischen Notfällen sowie vielfältige Ausbildungsunterstützungen.
Apropos Ausbildungsunterstützung: Zwei unserer ehemaligen Studenten, welche in ihrer Schul- und Studienzeit die Entwicklung die Sozialzentrums in Raducaneni vom Punkt “Null” an hautnah miterlebt haben, wollen jetzt an ihren weit entfernten beruflichen Wirkungsstätten etwas Aehnliches aufbauen. Wir unterstützten dieses Ansinnen mit drei Sattelschleppern Hilfsgüter, welche wir im November in die beiden Orte Câmpulung Moldovensc und Pioana Micului in die gebrigige Bucovina bringen. Um diese beiden Projekte werden wir uns auch in Zukunft intensiv kümmern. Wir denken, dass man hier mit Recht von einem Multiplikationseffekt sprechen kann!
In der Berufsschule in Pildesti haben die Lehrlinge die Reparaturarbeiten an Gebäuden im Ueberschwemmungsgebiet abgeschlossen. Eine klassische “win-win-Situation”: Die jungen Leute konnten sinnvolle Arbeit in der Praxis leisten, dabei viel lernen und gleichzeitig die Wohn- und Lebensumstände ärmster Leute wesentlich verbessern. Die Unterstützung dieser Berufsschule hat für uns zum Ziel, Jugendlichen aus ärmsten Familien eine gute Startchance ins Leben zu geben. Mit einer soliden Ausbildung werden sie sich selbst besser behaupten, und eventuell ihre eigenen Leute unterstützen können.

2008
Nach Ostern unternehmen wir eine “Blitzreise” nach Raducaneni, da die Renovation des Kindergartens (KIGA) weit voran geschritten ist. Mit zwei Frauen vom KIGA zusammen kaufen wir im Bezirkshauptort Iasi die noch fehlenden Geräte und Einrichtungen für die Küche ein. Ein örtlicher Schreiner erledigt den Einbau aller Geräte. Nach den Sommerferien nimmt der renovierte und neu eingerichtete KIGA seinen Betrieb wieder auf. Aus terminlichen Gründen findet aber die offizielle Einweihung im November statt. Aber dafür umso feierlicher: In Anwesenheit einer Delegation des Erziehungsministeriums, der örtlichen Behördenspitzen, des Elternvereins und uns beiden Schweizern wird der KIGA von zwei orthodoxen Priestern geweiht. Während dieser Feier erhalten wir beide das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Raducaneni – Eine Ueberraschung, welche uns (in deutscher und rumänischer Sprache) sprachlos werden lässt!
Im Sommer erhalten wir Kenntnis von der Leukämieerkrankeung eine 11-jährigen Buben aus einem “unserer” Schulhäuser. Während wir in Rumänien dafür schauen, dass der Knabe medizinisch möglichst gut versorgt wird, starten wir in der Schweiz eine Sammlung, um ihn in eine spezialisiertes Spital verlegen zu können. Trotz aller Bemühungen (richtige Ernährung/notwendige Medikamente) ist der Knabe Anfang Oktober leider verstorben!
In der Nähe von Pildesti werden im Spätsommer drei Dörfer durch Ueberschwemmungen stark beschädigt. Sofort organisiert “unsere” dortige Berufsschule mit 80-100 Handwerkslehrlingen und deren Ausbildnern Hilfe. In einem 6-wöchigen Einsatz können 12 Häuschen repariert oder sogar neu aufgebaut werden. Wir unterstützen diese Aktion mit der Kostenübernahme des benötigten Baumaterials. Die Mädchen der Berufsschule sorgen mit den Näharbeiten für die Inneneinrichtungen (Bettwäsche, Vorhänge etc.) und wir können im November einen Sattelschlepper mit Möbeln und Gegenständen für die Einrichtung der reparierten Häuser dahin bringen.
Auch unser Engagement in Baia Mare geht weiter. Zur Unterstützung “unseres” Schulhauses* im Roma-Dorf Kolto und des Zentrums alter und/oder invalider Leute bringen wir im Laufe des Jahres drei Sattelschlepper mit Hilfsgütern dahin.
* Der Kindergarten muss jetzt doppelt geführt werden und jedes Jahr wechseln ca. 30 Kinder von der vierten Klasse in die Mittelstufe ins Dorfzentrum.
Seit einiger Zeit zeigt sich aber ein Problem immer klarer: Immer mehr einengende Vorschriften für den Import von Hilfsgütern zwingen uns, die entsprechende Liste für Warenspender laufend anzupassen, bzw. zu verkleinern!

2007
Auf Grund des Erfolges der Berufsschule in Pildesti bemühen wir uns, auch in weiteren ländlichen Gebieten die Erstellung solcher Berufsschulen zu forcieren. Der Primar von Raducaneni beginnt schon bald mit der entsprechenden Planung.
In Orhei lernen wir das Projekt “Resurse copiilor” kennen. Hier werden über 200 Kinder, welche gefährdet sind auf der Strasse zu landen (oder schon dort sind), in verschiedenen Richtungen beschäftigt. Und Sie erhalten gleichzeitig eine schulische Grundausbildung. Dieses Haus unterstützen wir im Laufe des Jahres mit Schulmöbeln und Verbrauchsmaterial.
In Raducaneni schreitet die Renovation des Schulhauses für die Klassen I-IV, dessen Einrichtung fast ausschliesslich aus Occasions-Schulmöbeln aus der Schweiz besteht, mehr oder weniger zügig voran.
Im Sommer beendet “unser” erster Student die Mittelschule und wechselt an die Universität in Iasi. Im Herbst hat der Primar in Raducaneni endlich alle Bewilligungen (und das Geld) beisammen, so dass er mit der grundlegenden Renovation des Kindergartens beginnen kann. Bereits im November bringen die Einrichtung dahin.
Gleichzeitig mit diesen Aktivitäten unterstützen wir unzählige Familien individuell und den Bedürfnissen entsprechend.

2006
Die erste von vier Hilfsgüterfahrten findet im Januar statt. Im Gesamten finden dieses Jahr acht Sattelschlepper mit dringend benötigten Waren ihren Weg nach Rumänien – Und dort ihre neuen, dankbaren Besitzer! Der Umbau im Spital von Raducaneni nimmt Formen an. Die Renovation des Gebäudes mit der Küche wird abgeschlossen und die neue Küche und der Vorratsraum (je aus Thalwil und Uznach) können in Betrieb genommen werden. Im gleichen Dorf weiten wir die Ausbildungsunterstützung (berufliche + schulische) auf zusätzliche Jugendliche aus. In diesem Jahr lernen wir dieBerufsschule in Pildesti (auch in Ostrumänien) kennen. Dort erhalten 150 Jugendliche aus sehr armen Familien in drei Berufsrichtungen eine umfassende Ausbildung: Schreiner, Installateure und Schneiderinnen. Im Herbst gelangt unser erster Transport mit Unterstützungsgütern (z.B. sieben Tonnen Stoff für die Schneiderinnen) dorthin.
In Kolto unterstützen wir die Schule in allen uns möglichen Belangen. Wegen des grossen Zuspruchs denkt der dortige Primar jetzt sogar bereits an ein grösseres gemeinsames Schulhaus für die Kinder aller Volksgruppen!

2005
Im Februar demontieren wir, unterstützt von vielen Helfern aus Schänis, die Grossküche eines Spitals in Thalwil. Teile davon sind für das Spital in Raducaneni vorgesehen.
Im August richten wir ein Sozialzentrum mit Kindergarten in Roman in Ostrumänien ein. Im September transportieren 2 Sattelschlepper mit a) der Kücheneinrichtung für das Spital nach Raducaneni und b) der Einrichtung des neuen Sozialhauses nach Orhei (in Moldawien). Das während 18 Monaten geflickte Haus wird im Oktober in Betrieb genommen.
Im September besuchen bereits 280 Kinder “unser” Schulhaus in Kolto. Da das Haus bereits zu klein ist, planen wir eine entsprechende Erweiterung.
Der Umfang der Warentransporte bleibt gleich wie im Vorjahr.

2004
Da das Spital im Mai den Druckwasseranschluss bekommt, können wir eine leistungsfähige Waschmaschine aus der Schweiz mitbringen und in Betrieb nehmen. Weitere Teile des Spitals werden eingerichtet. Für den (trotzdem) laufenden Betrieb bringen wir viel medizinisches Verbrauchsmaterial mit.
Im April besuchen wir ein erstes Mal die Stadt Orhei in Moldawien. Hier wird unser nächstes Hilfsprojekt, ein Sozialzentrum entstehen. Zuerst gilt es aber, ein sehr einfaches Haus bewohnbar und betriebsbereit herzurichten.
In der Roma-Gemeinde Kolto (Nähe Baia Mare) wo 360 Familien wohnen, erstellen wir aus den Überresten eines Stalles ein Schulhaus mit Kindergarten, da diesbezüglich bisher nichts vorhanden war. Erste Gespräche laufen im März – und schon im September wird das CarElvetia-Schulhaus eröffnet. Dies dank effizienter Zusammenarbeit mit dem Primar, dem Vorsteher der Roma und unseren Vertrauensleuten vor Ort.
Da die Spital- und Schulmöbel viel Platz brauchen, fahren wir dieses Jahr sechs Mal mit insgesamt neun Sattelschleppern nach Rumänien.

2003
Im Januar erfolgt die Gründung der Stiftung CarElvetia durch Idda-Marie und Karl Kempf. Ebenfalls im Januar fällt der Entschluss, das Spital in Raducaneni zu renovieren.

Ab dem Herbst läuft das Programm der Ausbildungspatenschaften an. Damit werden Jugendlichen aus sehr armen Familien schulische oder berufliche Ausbildungen ermöglicht. Auch im Herbst wird in einer Aussengemeinde von Raducaneni ein teilweise eingestürztes Schulhaus repariert und eingerichtet. Bei fünf Fahrten kommen fünf Sattelschlepper Hilfsgüter an ihre Bestimmungsorte und zu Bedürftigen.

2002
Anfang Januar fahren wir deshalb ins tief verschneite Rumänien. Ursulinenschwestern in Baia Mare bringen uns mit einem rumänischen Ehepaar zusammen, welches sozial-karitativ tätig ist. Im Gespräch finden wir heraus, dass wir die gleichen Ziele haben. Wir entschliessen uns, die sehr einfach betriebenen Projekte dieses Ehepaares mit Hilfsgütern aus unserer Weihnachtssammlung zu unterstützen.
Wieder zu Hause, suchen wir den Weg durch den bürokratischen Dschungel. Im Febrauar startet der erste Sattelschlepper mit 15 Tonnen Hilfsgütern in Schänis. Kempf’s fahren gleichzeitig los und helfen drei Tage später beim Entladen und Platzieren der Hilfsgüter bei Bedürftigen in der Stadt Baia Mare und Umgebung. Im Mai geht es, anschliessend an den zweiten Hilfsgütertransport, weiter über die Karpaten nach Ostrumänien. Dort gibt es in abgelegenen Gebieten noch viele Orte wo bis zu diesem Zeitpunkt noch nie Hilfe hingekommen ist. Auf der Suche nach Kontakten stossen wir in Raducaneni auf zwei Steyler Schwestern, welche hier daran sind ein Sozialwerk aufbauen.
Nach Gesprächen mit den Schwestern, mit dem Primar und Dorflehrern ist uns der dringenste Bedarf klar. Mit den nächsten drei Sattelschleppern bringen wir Hilfsgüter fürs das Kinderhaus der Schwestern, Nothilfe für viele Familien und Einrichtungen für zwei Schulhäuser nach Raducaneni.

2001
In den ersten Monaten des neuen Jahrtausends, anlässlich einer Fahrt nach Ostrumänien lernen wir, Idda-Marie und Karl Kempf-Delacôte aus Schänis, die grosse Not der Bewohner dieses Landes kennen. Das Elend zeigt sich auf dem Land anders als in den Städten, ist aber überall vorhanden. Wir entschliessen uns, selbst etwas Konkretes für die Verbesserung der Situation zu tun und rufen anlässlich eines Weihnachtsmarktes die Leute im Linthgebiet dazu auf, Waren aller Art für die Bedürftigen in Rumänien zu spenden. Da in diesen drei Tagen überraschend viele Kleider, Spielwaren, Schulmaterial, Velos, Kleinmöbel usw. zusammenkommen, wollen wir rasch einen ersten Hilfsgütertransport organisieren.