In diesem Dorf in Ostrumänien gibt es einige Gebäude, an deren Reparatur und Einrichtung CarElvetia beteiligt war und ist. Drei Schulhäuser, zwei Kindergärten, das Spital und ein Sozialzentrum* das von Steyler Schwestern betreut wird. In vielen der kleinen Häuschen und Wohnungen findet man Möbel, Nähmaschinen, WC-Schüsseln, Vorhänge und Kinderwagen aus Schänis. Auf den Strasse sieht man viele Velos mit alten Velonummern aus der Schweiz. In diesem Ort begegnet man den positiven Wirkungen unserer Unterstützungen mehrfach.
Im Dorfzentum leben ungefähr 3500 Leute und in den Aussengemeiden nochmals etwa 3500. Genau kann man die Einwohnerzahlen in Rumänien nirgends angeben, da viele Familien ihre Kinder erst bei Schulbeginn auf der Gemeinde anmelden!
* Sozialzentrum
Als wir die Situation dieser Schwestern kennenlernten, wohnten sie zu Dritt in einem kleinen Anbau hinter dem Pfarrhaus. Schon damals kümmerten sie sich um viele Kinder (z.T. aus sozial schwachen Familien) und um alte und kranke Leute. Im Juni 2003 konnte ein Sozialzentrum in Betrieb genommen werden, welches von den Schwestern betrieben wird. Hier werden heute wöchentlich mehrere hundert Kinder betreut werden, d.h. sie bekommen etwas zu essen und wenn nötig Kleider und Schulmaterial. Im Sozialhaus betreut eine Krankenschwester ein medizinisches Ambulatorium, wo auch die Basis für eine rumänische Version von “Spitex” ist. Neben Gehhilfen und Medikamenten finden hier auch Occasionsbrillen aus der Schweiz neue und dankbare Besitzer. Das sind die Leute, welche sich sonst nie und nimmer eine notwendige Sehhilfe oder die medizinische Beratung leisten könnten. Die grosszügigen santiären Anlagen werden von den Leuten des Dorfes rege benützt. Dieses Sozialzentrum kann nur dank der aufopfernden Arbeit von Ordensschwestern und Unterstützung von Wohltätern (z.B. Sie als Gönner unserer Stiftung) existieren!
Spital
Als wir das Spital 2002 das erste Mal besuchen konnten, waren die vorhandenen Betten überbelegt und die Gebäude sowie deren Einrichtungen in einem schlimmen bis katastrophalen Zustand.
Kein Wasseranschluss, Heizung seit Jahren defekt, Küche unbrauchbar, medizinische Versorgung fast unmöglich!
Wir entschlossen uns, uns vehement für eine rasche Renovation und Neueinrichtung dieses Spitals einzusetzen. Bei genaueren Untersuchung zeigte sich, dass lediglich drei Gebäude sich überhaupt für eine Renovation eignen. Um den nächsten Winter zu überstehen, waren behelfsmässige Reparaturen baulicher Schäden notwendig. Patienten wurden in die Räume verlegt, wo ein Holzofen geflickt werden konnte. Die zeitaufwendige Planungsphase nutzten wir dafür, um wenigstens die trockenen Räume einzurichten.
Die Renovation des Gebäudes mit Küche, Waschküche und Speiseraum kam zuerst dran. Als erstes wurde die Waschküche, dann im April 2006 die Küche und der Speiseraum in Betrieb genommen. Anschliessend wurden im 2-Jahres-Rhythmus die Renovationen der beiden Betten-Häuser abgeschlossen. Das Spital erhielt nun den Status eines Gesundheits-Zentrums, hat also die wichtige Funkion einer Art Notfall-Klinik für das mittlere Pruttal. Nun begleiten wir das Spital beratend. Es gibt aber auch immer wieder dingende Fälle in welchen unkomplizierte und rasche Unterstützung von unserer Seite notwendig ist!
Kindergarten
Im Tageskindergarten werden ca. 60 – 80 Kinder betreut. Am Mittag essen die Kinder dort und schlafen dann auch eine Weile.
In den letzten Jahren konnten wir hier mehrere Verbesserungen bewirken oder selbst vornehmen. Von den sanitären Anlagen bis zu den Klassenräumen konnten wir die Einrichtungen mit Gegenständen aus den Hilfsgütertransporten erstellen und erneuern. Weitere schlimme Mängel konnten vorerst aber nur provosorisch gelöst werden, so z.B. der Küchentrakt.
Anfang 2007 präsentierte sich die Situation folgendermassen:
In der bestehenden Küche ist der schwere Eisen-Holzherd praktisch unbrauchbar. Seit Jahren wird auf einem kleinen Gasherd etwas Einfaches (meistens eine Suppe oder Tee) erhitzt. Das ergibt dann mit Brot zusammen das Mittagessen der Kinder! Da für viele der Kinder das Essen im Kindergarten die einizige regelmässig Nahrung bedeutet, wäre aber eine funktionierende Küche umso wichtiger. Hier müsste deshalb der allgegenwärtigen Mangelernährung entgegegen gewirkt werden können. Obwohl wir das Problem schon mehrmals zum Thema machten, konnte seitens der Gemeinde bisher mangels Finanzen nichts unternommen werden.
Im Interesse der Kinder von Raducaneni haben wir uns deshalb zum Ziel gesetzt, den Küchentakt von Grund auf zu renovieren und betriebsbereit einzurichten.
Zwei Aspekte sind mitverantwortlich dafür, dass wir schliesslich die Einwilligung zur Sanierung von der Gemeinde* erhielten. Einerseits unsere Überzeugungsarbeit und andererseits die Tatsache, dass wir unsere Unterstützungszusagen in anderen Projekten zuverlässig einhielten.
*Es ist uns wichtig, dass sich die örtlichen Behörden mit dem Ziel der Sanierung identifizieren, sich an den Arbeiten beteiligen und damit auch Verantwortung übernehmen.
Im Herbst 2007 begann endlich die Gebäuderrenovation. Während der Bauarbeiten waren wir mehrmals vor Ort, begleiteten die Arbeiten innen und aussen, und konnten gleichzeitig auch die Aufträge für die Umgebung (Herstellung der Spielgeräte etc.) in Auftrag geben. Die Arbeiten wurden im Sommer 2008 abgeschlossen und der Kindergarten mit samt der komplett eingerichteten Küche Mitte September in Betrieb genommen.
Seit Ende 2008 bereiten wir nun fast genau die gleichen Arbeiten im zweiten Kindergarten von Raducaneni vor. Als Vorbereitung auf die kalte Jahreszeit wurden die ersten zweckdienlichen Flickarbeiten vorgenommen. Für die benützbaren Räume brachten wir in unseren Transporten die benötigten Einrichtungen mit. Aktuell bemühen wir uns intensiv darum, dass die gefährlichen Gebäudeteile in Stand gestellt, und dass die Fenster und Türen abgedichtet werden. Als Ziel des ganzen Unterfangens sehen wir nur eine grundlegende Renovation!
Solche und ähnliche Probleme gibt es noch in den Kindergärten der Aussengemeinden und in der Region. Sobald ein Kindergarten seine Funktion wieder voll aufnehmen kann sind die örtlichen Verantwortlichen und wir mit der angenehmen Situation konfrontiert, dass der Bedarf an Verbrauchsmaterial mit der Kinderzahl ansteigt. Da den örtlichen Behörden die Finanzen auch dafür fehlen, bemühen wir uns bei Firmen in der Schweiz um das Notwendige. Dabei geht es meist um Schreib- und Bastelmaterial, einfache Spielsachen oder Körperpflegeartikel (Zahnbürsten und -Pasta, Seifen etc.). Selbstverständlich müssen all die Sachen nach Rumänien transportiert werden, wodurch dann doch noch Kosten entstehen.
Schule
In den letzten Jahren konnten wir drei Schulhäuser im Dorfzentrum mit Mobiliar aus Schweizer Schulhäusern bestücken. Es gab vorher entweder keine Möbel und Einrichtungen, oder das Vorhandene war in einem erbärmlichen Zustand. Vom Stuhl und Pult über Kästen und Wandtafeln bis den Lehrerpulten. Anschliessend an die Umrüstung kann man sagen, dass alles in diesen drei Schulhäusern aus der Schweiz stammt. Der Transport dieses platzintensiven Mobiliars benötigte natürlich, verteilt über ca. zwei Jahre, mehrere Sattelschlepper. In weiteren Schulhäusern in den Aussendörfern geschah die Bestückung auch mit “überzähligen” Schulmöbeln aus der Schweiz gleichzeitig, oder sie folgt noch. In Absprache erledigten die örtlichen Verantwortlichen “Zug um Zug” die notwendigen Gebäudereparaturen.
Als im Jahr 2011 die (damals zurückgestellte) Aussenrenovation des Oberstufen-schulhauses notwendig wurde, erreichten wir eine vernüftigen Aufgabenteilung: Die Gemeinde übernahm die die Gebäudereparturen und dank unseres Einwirkens konnte das 3-stöckige Gebäude (Grundriss ca. 12×40 Meter) nach westlichen Standards optimal isoliert werden.
Wir sind uns im Klaren darüber, dass die meisten dieser Probleme vom Staat oder den Behörden behoben werden müssten. Das meiste muss aus finanziellen Gründen auf“später verschoben” werden! Die Bedürftigen müssten dadurch aber auf lange Zeit mit z.T. katastrophalen Zuständen leben. Da deren Behebung oft sehr dringend ist, suchen wir in solchen Fällen jetzt eine Lösung!
Falls Sie eines dieser Projekte gezielt unterstützen möchten, vermerken Sie das bitte einfach, z.B. “Kindergarten”, auf Ihrem Einzahlungsschein. Vielen herzlichen Dank im voraus.
Angaben zu Adresse, Telefonnummer und Post- und Bankkonti finden Sie auf der Seite “Kontakt”.