CarElvetia, die Schänner Rumänien-Stiftung von Idda-Marie und Karl Kempf-Delacôte, bringt dieser Tage den und 130. Lastwagen voller Hilfsgüter in den Osten von Rumänien. Der Transport wird wie immer vom Stiftungsgründer begleitet, um die Spenden persönlich vor Ort zu verteilen.
Eigentlich sollte der rumänische Transporter am Mittwochabend, dem 9. Mai 2018, in Schänis eintreffen, damit dieser am Tag nach Auffahrt frühmorgens beladen und sich anschliessend auf den Weg in den Osten machen kann. Verzögerungen beim vorherigen Abladen und am Zoll liessen ihn dann am Freitagmittag um halb zwei eintreffen. „Vieles ist planbar, aber nicht alles. Zum Glück sind wir flexibel“, sagt Karl Kempf mit einem Lächeln im Gesicht. Er organisiert diesen Transport seit mehreren Monaten. Doch mit kurzfristigen Änderungen hat er in den letzten gut 15 Jahren seit der Gründung der Stiftung leben gelernt.

Karl Kempf-Delacôte (unten) verlädt zusammen mit Chauffeur Viktor Lucaci die Therapieliegen der Arztpraxis.
Unterstützung für die Ärmsten
Die Stiftung unterstützt ganz im Osten von Rumänien in verschiedenen Ortschaften die Ärmsten der Armen. Der Schwerpunkt liegt bei Roma, welche bis heute in diesem Land einen schweren Stand haben. So erfuhren seit dem Start der Stiftung viele Kindergärten, Schulen, Berufsbildungszentren, Spitäler, Sozialzentren, Kirchgemeinden, aber vor allem unzählige Familien und Einzelpersonen die Unterstützung aus Schänis. Sei es Schulmaterial, damit ein Kind die Schule besuchen kann, seien es Deckchen, damit Kinder über den Mittag im Kindergarten einen warmen Mittagsschlaf halten können, oder ganze Spitaleinrichtungen, damit das Dorf Raducaneni wieder zu einer Gesundheitsversorgung kommt: Karl Kempf hat schon so einiges organisiert, verpackt, auf den Lastwagen geladen und auf den Weg geschickt. „Wichtig ist uns aber vor allem, dass alles dort ankommt, wo es hin soll“, erklärt der Stiftungspräsident. Deshalb folgt dem Lastwagen normalerweise der Privatwagen von Kempf. „So können wir beim Abladen vor Ort sein und sicherstellen, dass jeder Schrank und jedes Paar Schuhe dort eingesetzt sind, wo wir die Sachen vorgesehen haben.“
Arztpraxis, Brautmodegeschäft, Velo
Nachdem vor zwei Monaten schon drei Lastwagen mit Matratzen verladen werden konnten, sind es dieses Mal Dinge für den Alltag. Decken, Kleider, Schulutensilien, Schuhe, Möbel und vieles mehr. Einen grossen Teil der Ladefläche besetzt aber auch eine komplette Arztpraxiseinrichtung und ebenso eine komplette Einrichtung eines Brautmode-Geschäftes. Letzteres wird einem langjährigen Bekannten der Stiftung ein neues Auskommen garantieren.
Um halb fünf am Freitagabend ist der Transport fertig verladen und der Chauffeur macht sich auf den Weg. Zwar schafft er es an diesem Tag nicht mehr über die Grenze und es droht, dass er über das Wochenende in der Schweiz warten muss, bis er wegen des Fahrverbots erst am Montagmorgen weiterfahren kann. „Nach einem Telefonat mit der Spedition an der Grenze wurde mir aber eine Notfallabfertigung am Samstag zugesichert“, freut sich Kempf kurze Zeit später. Er kennt die Zollbeamten schon beim Namen – kein Wunder, ist dies doch der rund 130. Lastwagen, den er auf die Reise in den Osten Europas schickt.
Die nächste Folge dieses CarElvetia Tagesbuches erscheint in zwei bis drei Tagen. Die 2500 Kilometer lange Reise durch die Schweiz, Österreich, Ungarn und fast ganz Rumänien bis zum Ziel wird dann das Thema sein.